Seit einigen Tagen ziehen mit großer Intensität die Rauhautfledermäuse, Abendsegler und Kleinabendsegler. Der Zug wird von der Witterung bestimmt. Bei Starkregen und stürmischen Winden kommt es zu Zugpausen. Hierdurch entstehen während des Zuges Peaks, die regional recht unterschiedlich ausfallen können.
Die Vogelwarte in Pape (Lettland) meldete erhöhtes Fledermaus-Zuggeschehen während den letzten zwei Nächten.
Die relativ warmen Nächte in den letzten Tagen in Mittel- und Norddeutschland ermöglichten gute Flugbedingungen für Fledermäuse. Die erste „Zugwelle“ erreichte bereits das Ruhrgebiet. Aktuelle Angaben zum Zuggeschehen aus Südwestdeutschland fehlen bislang.
Über Sachsen-Anhalt erfolgte in der Nacht vom 21. zum 22.08.2016 ein Massenfledermauszug in großer Höhe. Nur wenige Tiere haben zur Nahrungsaufnahme z. B. am Süßen See gejagt. Gefangene Tiere bei Seeburg/Süßer See und Neugattersleben/Bode wiesen sehr gute Gewichte auf. Bei guter Flugkondition sind die Tiere nicht darauf angewiesen, zu rasten und zu jagen. Der Kontakt zu ortsansässigen territorialen Männchen wird jedoch durch die Paarungsbereitschaft der Weibchen hergestellt. Insbesondere in den Morgenstunden, wenn die Suche nach Tagesquartieren beginnt, besteht die beste Möglichkeit, Tiere nachzuweisen bzw. zu fangen.
Mit dem intensiven Zuggeschehen steigt auch die Anzahl getöteter Individuen in Windkraftanlagen. Die gemeldeten Schlagopfer korrespondieren mit dem Zuggeschehen. Bei den Schlagopfern sollte bitte genau geschaut werden, ob die Tiere beringt sind, da auch markierte Individuen unter den Opfern sein können.